Diagnose
Wie werden Magengeschwüre beim Pferd festgestellt?
Diagnose von Magengeschwüren bei Pferden
Die genaue Diagnose von Magengeschwüren bei Pferden ist entscheidend, um eine effektive Therapie zu ermöglichen. Der Verdacht auf Magengeschwüre kann nur durch eine tierärztliche Untersuchung bestätigt werden, mit Hilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie). Durch diese endoskopische Untersuchung kann die Schleimhaut des Magens direkt beurteilt werden. Magengeschwüre sind dabei in der Regel schnell sichtbar, und auch der Schweregrad sowie die genaue Lokalisation der Geschwüre können ermittelt werden. Diese Informationen sind entscheidend für die Auswahl der bestmöglichen Therapie.
Wie wird die Magenspiegelung beim Pferd durchgeführt?
Die Magenspiegelung (Gastroskopie) gehört mittlerweile zur Routinediagnostik in der Tiermedizin.
Vor der Magenspiegelung darf das Pferd 12 bis 16 h vorher nichts fressen, um eine klare Sicht im Magen zu gewährleisten. Die Untersuchung erfolgt am stehenden, sedierten Pferd. In der Regel hält die Sedierung (Ruhigstellung des Patienten) ca. eine ½ Stunde. Diese Zeit reicht für die Durchführung der Gastroskopie. Dabei wird ein flexibles Endoskop mit Kamera über den unteren Nasengang eingeführt, zum Kehlkopf vorgeschoben, abgeschluckt und vorsichtig über die Speiseröhre bis in den Magen und anschließend den vorderen Dünndarmabschnitt vorgeschoben. So können der Magen und die angrenzenden Strukturen, also die Speiseröhre in Richtung Maul und der Zwölffingerdarm in Richtung Darmausgang, direkt auf einem Bildschirm beurteilt werden.
Magengeschwüre beim Pferd
Entstehung und Therapie
Diagnostische Therapie bei nicht möglicher Magenspiegelung
Falls eine Magenspiegelung (noch) nicht durchgeführt werden soll, besteht zunächst die Möglichkeit einer diagnostischen Therapie. Hierbei wird eine Behandlung eingeleitet, um zu beobachten, ob sich die Symptome bessern. Ein positiver Therapieerfolg deutet auf das Vorliegen eines Magengeschwürs hin. Um eine korrekte Therapie auszuwählen, ist allerdings dann eine Endoskopie unerlässlich.
Schweregrade von Magengeschwüren bei Pferden
Läsionen der drüsenlosen (oberen) Magenschleimhaut werden je nach Schweregrad in vier Stufen eingeteilt, die den Zustand der Magenschleimhaut beschreiben:
Grad 0
Intakte Magenschleimhaut ohne sichtbare Schäden.
Grad 1
Intakte Schleimhaut mit Hyperkeratose (Verdickung der Schleimhaut).
Grad 2
Kleine, vereinzelt auftretende Schleimhautschäden.
Grad 3
Größere, oberflächliche Schädigungen, die vereinzelt oder an mehreren Stellen auftreten können.
Grad 4
Ausgedehnte Schädigungen mit tiefen Geschwüren.
Bedeutung der frühzeitigen Diagnose
Eine frühzeitige Diagnose von Magengeschwüren ist entscheidend, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes zu erhalten. Durch eine Gastroskopie können Magengeschwüre früh erkannt und gezielt behandelt werden, bevor schwerwiegendere Langzeitfolgen für die betroffenen Pferde auftreten.
Chronische Schmerzen führen oft zu dauerhafter Leistungsminderung, Verhaltensänderungen und Gewichtsverlust. Bei schweren Fällen kann es zu dauerhaften Schäden an der Magenschleimhaut kommen, die die Verdauung beeinträchtigen. Außerdem erhöht sich das Risiko für wiederkehrende Koliken und andere gesundheitliche Probleme. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um diese Langzeitfolgen zu vermeiden und das Wohlbefinden des Pferdes zu sichern.